Zum 5. Mal fand die Regensburger Benefizaktion statt. 14 500 Euro kamen zugunsten Neurofibromatose-Erkrankter zusammen.
Von Davina Lang, MZ

REGENSBURG.Der Regensburger Charity Cup kannte am vergangenen Samstag eigentlich keine Verlierer. Am Ende musste das „Team Da Silva“ zwar den ersten Treppchenplatz an die „Piranhas“ überlassen, der fabelhaften Stimmung konnte dies jedoch keinen Abbruch tun. Insgesamt 24 Mannschaften kämpften auf dem städtischen Sportgelände am Weinweg um die Fußballkrone – und für den guten Zweck.

Um der seltenen Erbkrankheit Neurofibromatose Gehör zu verschaffen, fand am Wochenende wieder einmal der Regensburger Charity Cup statt. Bereits zum fünften Mal stellten Josef und Agatha Kammermeier mit ihrem Verein Nothing is Forever e.V. das mittlerweile zu einer Institution gewordene Benefizfußballturnier auf die Beine. Das Engagement hatte sich gelohnt: 14 500 Euro an Startgeldern, Spenden und sonstigen Einnahmen konnten am Ende des Tages verzeichnet werden.

Rund um das Fußballturnier wurde ein buntes Familienfest auf die Beine gestellt. Es gab eine große Tombola mit einem Wochenend-Trip zum Altmühlsee als grandiosen Hauptgewinn. Für die kleinen Gäste waren Zauber-Clown Emma und der Spielebus vor Ort. Während die Kinder sich auf einer Hüpfburg auspowern konnten, durften die etwas größeren Kids beim Bubble Soccer in einer Luftkugel dem Leder hinterher jagen oder ihre Schusskraft an einer Geschwindigkeitsschussanlage erproben.

35 Ehrenamtliche halfen mit

Nachdem das Immobilienzentrum Regensburg im letzten Jahr bereits das Donikkl Mitmachkonzert ermöglicht hatte, wurde heuer die Hauptsponsortätigkeit für den Charity Cup übernommen. Außerdem bekam der Verein Unterstützung von vielen namhaften Regensburgern und Unternehmen sowie von 35 Ehrenamtlichen. „Ohne den Einsatz aller Unterstützer würde es nicht funktionieren“, sagte Josef Kammermeier. Sein Dank galt in besonderem Maße allen Aktiven und Sponsoren, die geholfen haben, den Tag möglich zu machen.

Mit von der Partie war Alt-Oberbürgermeister Hans Schaidinger, unter dessen Schirmherrschaft der Charity Cup stand. Sein Lob galt an diesem Nachmittag vor allem den Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern sowie allen teilnehmenden Spielern. Der Regensburger Altoberbürgermeister fungiert über den Charity Cup hinaus auch als Schirmherr von Nothing is Forever. Ein Verein, so Schaidinger, der es sich zur Aufgabe gemacht habe, den Kampf gegen Neurofibromatose aufzunehmen. „Obwohl die Krankheit bereits seit über 120 Jahren bekannt ist, haben die meisten Menschen kaum eine Vorstellung vom Leben mit Neurofibromatose“, meinte Schaidinger.

Gehirntumor, Gesichtsentstellung, Krebs, Knochendeformierung, Lernbehinderung, Taubheit, Blindheit – Neurofibromatose hat viele Gesichter. Laut Statistik kommt pro Tag ein Kind mit einer der drei seltenen Nervenerkrankungen zur Welt, die unter dem Begriff der Neurofibromatosen zusammengefasst werden. Besonders häufig tritt die Neurofibromatose Typ 1 auf: Etwa eines von 3000 Neugeborenen ist davon betroffen.

Erbkrankheit noch ohne Therapie

Ein Merkmal der Erbkrankheit ist das Aufkommen von Pigmentflecken, die aufgrund ihrer hellbraunen Farbe als Milchkaffeeflecken bezeichnet werden. Ebenfalls typisch sind gutartige Knötchen in der Haut, die Mediziner als Neurofibrome bezeichnen. In einigen Fällen ist die Ausprägung der Neurofibromatose auf solche Hauterscheinungen beschränkt. Bei anderen Betroffenen können Entstellungen, Fehlbildungen des Skeletts sowie Haut-, Gehirn- und Rückenmarktumore auftreten.

Verlauf und Prognose der kaum erforschten Erbkrankheit sind nicht vorhersehbar und bisher gibt es noch keine kausale Therapie.

Platzierungen 2015

1. Piranhas, 2. Team da Silva, 3. D’Saubuam, 4. Cola Automaten, 17. (Sieger Play-Down) Die Bolzmichl

2015_05_13_Charitycup (77)

Charity Cup 2015 erspielt eine Rekordsumme